Sonntag, 2. Oktober 2011

Selbstbeweihräucherung im Eternity-Forum

Im Frühjahr 2000 gewahrte Kanwulf denn auch die Vorzüge des World Wide Web
in Sachen zielgruppengerechtes Gerüchtestreuen und kostengünstige
Kundenneugewinnung. Statt einer eigenen Website erwählte Kanwulf allerdings
das Diskussionsforum des Eternity-Magazins zur Bühne. Es begann damit, daß im April 2000 unter dem Namen „Charoon“ – zu jener Zeit
bekanntlich Session-Musiker bei Nargaroth (anderen Stimmen zufolge alleiniger
Musiker, doch das ist eine andere Geschichte) – ein Eintrag unter dem Titel
„Nargaroth rocks“ getätigt wurde, der – nomen est omen – Nargaroth und
insbesondere Kanwulf persönlich über den sprichwörtlichen grünen Klee lobte.
Es folgten in den Monaten darauf eine Reihe nicht minder schwärmerischer
Lobhudeleien; teils getätigt von trendinduzierten Heranwachsenden (vulgo: „Fans“),
teils allerdings von Personen, die ganz offenbar über ein nicht unbeträchtliches
Insider-Wissen verfügten, namentlich „josh“ und – außerordentlich kreativ – „.....“.

Um sich einiger im Forum erhobener Kommerzvorwürfe gegen No Colours und seine
eigene Person zu erwehren, stellte Kanwulf am 27. Juni 2001 einen Eintrag unter
dem Kürzel „KvN“ ein. Daß es sich bei jenem „KvN“ tatsächlich um Kanwulf handelte,
wurde von diesem nie bestritten – ganz im Gegenteil bot Kanwulf an, die Identität
„KvNs“ durch ein Schreiben an seine damalige (weithin bekannte) AOL-E-Mail-Adresse
zu verifizieren. Im Verlaufe einer späteren Diskussion über Nargaroth
wiederum – abermals mischten sich Benutzer wie „josh“ oder „.....“ in die Diskussion ein,
glorifizierten Nargaroth und käuten die immerselben Kanwulfschen Hirngespinste
gebetsmühlenartig wieder – äußerte schließlich ein Forenbesucher den Verdacht, hinter
dem Pseudonym „.....“ verberge sich Kanwulf selbst. Die Diskussion entwickelte sich fort,
verschärfte sich, fand ihren dramaturgischen Höhepunkt letztlich darin, daß „.....“, in
Reaktion darauf, daß Teile der Kanwulfschen Unwahrheiten durch „Wolf“ Möbus (Absurd) im Forum
als solche entlarvt wurden, Drohungen gegen dessen damals zehn Monate alten Sohn aussprach. Der Administrator des Eternity-Forums konnte schließlich anhand der
Verbindungsdaten zweifelsfrei bestätigen, daß alle Einträge von „josh“, „Charoon“,
„.....“ sowie „KvN“ vom selben Rechner aus getätigt wurden – einem Rechner der
Universität Leipzig, an welcher Kanwulf zu dieser Zeit studierte. Woraus sich
wiederum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ergibt: Kanwulf
gab sich als andere Personen aus, um seine eigene Glaubwürdigkeit zu stärken,
um als vorgeblicher außenstehender
Dritter seine eigenen Lügen zu bekräftigen. So bestätigte er als „josh“ die
falschen Veröffentlichungsdaten der Orke-EP und des Herbstleyd-Demos sowie
die Lüge, daß er mit Vikernes bekannt sei. Selbst den Namen Charoons –
welcher dem Bekunden Vertrauter zufolge, Zitat, nicht einmal weiß, wie ein PC
aussieht – mißbrauchte er zu diesem Zwecke, unter diesem eifrig an
verschiedenen Diskussionen teilnehmend, stets beflissen, den Eindruck
zu vermitteln, der reale Kanwulf entspräche tatsächlich dem in Interviews
zurechtgelogenen Bilde. Dies hatte zum einen zur Folge, daß Kanwulf am 5. Dezember 2001 unter dem
Namen „KvN/Ash“ einen weiteren Eintrag tätigte, in dem er den aussichtslosen
Versuch unternahm, sich herauszureden, und zum anderen – um all dem auch etwas
Positives abzugewinnen –, daß Kanwulf im Vorfeld des North-American-Black-Metal
-Invasion-Konzerts in Bitterfeld durch „Wolf“ Möbus – man erinnere sich: Vater
des von Kanwulf bedrohten Kindes – die Nase gebrochen wurde, Kanwulf auf dem
Boden kauernd, durch schützend erhobene Hände beteuernd:
„Wolf, ich war’s nicht!“ Die „Kriegerseele“ Kanwulfs muß ihres wölfischen
Naturells vorübergehend verlustig gegangen sein.
(Scan des Runenblut-Artikels über den Vorfall)(Ein persönlicher Dank an
Vargas, der mich einst auf die Vorgänge in diesem Forum aufmerksam machte
und sie bereits damals schriftlich festhielt.)



Schlußwort Wenn ihr mich als Abschaum anseht, kann ich zu denen oder zu euch nur
sagen: Willkommen im Club! Kanwulf (als „KvN/Ash“) im Eternity-Diskussionsforum, 5. Dezember 2001 Der Autor behält sich vor, dieses Dokument im Laufe der Zeit um weitere
Punkte zu ergänzen. Einer näheren Betrachtung würdig wären dabei sicherlich
Fabeleien wie etwa die um den Annaberg-Buchholzer Club Chicago, von dem Kanwulf beispielsweise
im Black-Metal-ist-Krieg-Booklet erklärte, einigen von uns Alten [seien] er
und die seit dem Anfang der ’90er dort stattgefundenen Kultkonzerte noch immer
ein Begriff, und den beziehungsweise dessen Ruinen er in Wahrheit
erstmals betrat, Jahre nachdem er Ende der Neunziger niederbrannte – in der
Absicht, Photos für besagtes Booklet zu schießen und sich mittels ihrer
abermals einer Szene zuzulügen, der er niemals angehörte (niemand aus der
frühen Annaberger Szene hat Anfang/Mitte der Neunziger je von Kanwulf gehört), die um eine halsbrecherische Flucht von einem Konzert im Erlanger Club New Force,
die Kanwulf unter dem Motorboden eines Wagens geklammert gelungen sein will, an
die sich aber weder die Inhaber des Clubs noch die damaligen Besucher des
Konzertes zu erinnern vermögen, die um Kanwulfs angebliche Jugendhaft wegen Totschlags, den er 1991, mal während seiner Bundeswehrzeit (Es war während meiner Bundeswehrzeit, als es nach einem
heftigen Disput zu dem Vorfall kam […]. – Ablaze-Magazin, 1998), mal während eines
Nargaroth-Konzerts (At the same day I made a concert with Nargaroth […]. During
that concert, some shit happened, and after all, I killed a visitor
of the concert. – Black-Light-Magazin, 2001) begangen haben will, oder die um jenen namenlosen „Seelenverwandten“ Kanwulfs, den dieser 1992 kennengelernt
und drei Jahre später durch Selbstmord verloren haben will und von dem auch
engste Vertraute Kanwulfs überzeugt sind, daß er einzig in dessen reger
Phantasie existiert habe, einzig Mittel zur Mystifizierung Nargaroths im
allgemeinen sowie der Kunst- und Phantasiefigur Kanwulf im besonderen war.
Verläßliche Informationen, die dem weiteren Ausbau dieses Schriftstückes
und damit der weiteren Schädigung Nargaroths dienen können, sind dabei in
höchstem Maße willkommen und können an mein Postfach gerichtet werden.


Über dieses Dokument Verfaßt von Shaddai, um verschiedene ereignislose Abende der Jahre 2005
und 2006 mit Sinn zu füllen. Scan des Runenblut-Magazins sowie Digitalisierung
meiner VHS-Aufzeichnung der Kanwulfschen Darbietung bei „Sonja“ durch Oliver T. Es besteht auch eine besonders für den Druck im DIN-A4-Format geeignete Fassung dieses Dokuments im PDF-Format (316,22 KB). Diese sowie die Klartextfassung dieses Dokuments, nicht jedoch die vorliegende HTML-Fassung,
ist unter einem Creative-Commons-Lizenzvertrag („Namensnennung; keine
Bearbeitung“) lizensiert und darf unter dessen Bedingungen weitergereicht werden.

Mitschnitt des Kanwulfschen Auftritts in der Sat.1-Talkshow „Sonja“, 1999 Umfangreiches Interview Kanwulfs mit dem Magacinum ab ovo, 1999 Per Shaddai 308, villa Erlangon, idibus Aprilibus anno post mendacis natum MMVII